DIREKTVERSICHERUNG | WELCHE NACHTEILE ENTSTEHEN DURCH DIE ENTGELTUMWANDLUNG
IST JEDE PERSON VON DEN NACHTEILEN DER DIREKTVERSICHERUNG IN DER ENTGELTUMWANDLUNG BETROFFEN?
WELCHE NACHTEILE DER DIREKTVERSICHERUNG TREFFEN BEI DER ENTGELTUMWANDLUNG AUF SIE ZU?
KÖNNEN ALLE NACHTEILE IN DER DIREKTVERSICHERUNG JEDE ARBEITNEHMERIN ODER ARBEITNEHMER GLEICHZEITIG BELASTEN ODER IST DAS VOM EINKOMMEN ABHÄNGIG?
Kann es wirklich sein, dass alle Nachteile der Direktversicherung durch Entgeltumwandlung jede Arbeitnehmerin und jeden Arbeitnehmer gleichermaßen treffen? Die Direktversicherung in der betrieblichen Altersvorsorge wird oft als attraktiver Vorteil für Arbeitnehmer präsentiert. Doch ist sie wirklich für jeden gleichermaßen geeignet? Oder spielt das Einkommen eine entscheidende Rolle dabei, wie stark man von den möglichen Fallstricken betroffen ist? In dieser Untersuchung der bAVProfis® gehen wir den folgenden Fragen nach:
- Können alle potenziellen Nachteile der Direktversicherung jeden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin gleichermaßen treffen, oder hängt dies stark vom individuellen Einkommen ab bzw. welche Punkte der versorgungsberechtigten Person spielen dafür eine Rolle?
- Wirken diese finanziellen Risiken und versteckten Kosten der Direktversicherung unabhängig vom Gehalt oder sind bestimmte Einkommensgruppen besonders davon betroffen?
Tauchen Sie mit uns ein in die komplexe Welt der Direktversicherung durch Entgeltumwandlung und erfahren Sie, wie sich Einkommen und andere Faktoren auf die Risiken und Belastungen über diesen Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auswirken können.
WELCHE NACHTEILE ENTSTEHEN IN DER DIREKTVERSICHERUNG BEI DEN JEWEILIGEN SOZIALVERSICHERUNGSZWEIGEN?
Die Direktversicherung durch Entgeltumwandlung hat erhebliche Auswirkungen auf die verschiedenen Sozialversicherungszweige. Indem ein Teil des Bruttogehalts in Beiträge zur Direktversicherung umgewandelt wird, reduziert sich das sozialversicherungspflichtige Einkommen. Dies führt zu niedrigeren Beiträgen zur Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Kurzfristig bedeutet dies für Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber eine Ersparnis bei den Sozialabgaben, was oft als Vorteil in der Betriebsrente angesehen wird.
Langfristig können jedoch die reduzierten Einzahlungen in die Sozialversicherungen zu niedrigeren Ansprüchen führen, etwa in der gesetzlichen Rente oder im Arbeitslosengeld. Grundsätzlich führen diese Reduzierungen über die Direktversicherung jedoch dazu, dass die Ersparnisse in der Gegenwart die Möglichkeit bieten, mehr Kapital für die Altersvorsorge anzusammeln, was die potenziellen Nachteile ausgleichen kann. Somit wird die Direktversicherung durch Entgeltumwandlung oft als attraktiver Weg dargestellt, um effizient und steuerbegünstigt für das Alter vorzusorgen, trotz der komplexen Auswirkungen auf die Sozialversicherungsbeiträge
DIE AUSWIRKUNGEN AUF DIE DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG DURCH DIE DIREKTVERSICHERUNG IN DER ENTGELTUMWANDLUNG:
Sollten Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer ein Einkommen unterhalb der allgemeinen Beitragsbemessungsgrenze der deutschen Rentenversicherung (West) nach der Kürzung Ihres Sozialversicherungs-Brutto aufgrund Ihres Rechtsanspruches auf eine Direktversicherung durch Entgelt führen, kommen diese aufgeführten Nachteile der Direktversicherung in der
VERLIERT MAN IN DER DIREKTVERSICHERUNG DURCH DIE ENTGELTUMWANDLUNG ANSPRÜCHE AUF ZUKÜNFTIGE RENTENLEISTUNGEN IN DER GESETZLICHEN RENTENVERSICHERUNG?
Die Entgeltumwandlung in der Direktversicherung hat grundsätzlich immer Auswirkungen auf die gesetzliche Rentenversicherung. Wenn Arbeitnehmer einen Teil ihres Bruttogehalts in Beiträge zur Direktversicherung umwandeln, verringert sich ihr beitragspflichtiges Einkommen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Dies kann dazu führen, dass die künftigen Rentenansprüche aus der deutschen Rentenversicherung geringer ausfallen, da die eingezahlten Beiträge und damit die erworbenen Rentenpunkte reduziert werden.
Der vermeintliche Vorteil der Entgeltumwandlung – nämlich die Ersparnis von Sozialversicherungsbeiträgen und die Steuerfreiheit der umgewandelten Beträge – wird dadurch relativiert, dass die langfristige Altersversorgung aus der gesetzlichen Rentenversicherung beeinträchtigt wird. Arbeitnehmer sollten daher sorgfältig abwägen, ob die sofortige Ersparnis die möglichen Einbußen bei den zukünftigen Rentenleistungen aufwiegt. Nehmen Sie Ihre persönliche Renteninformation der deutschen Rentenversicherung zur Hand und prüfen Sie, welche Leistungen Ihnen sicher als garantierte Rentenleistung und welche voraussichtliche Rentenzahlungen Sie im Ruhestand erhalten. Vergleichen Sie diese garantierten und nicht garantierten Rentenleistungen mit der der Direktversicherung.
Sie können in der persönlichen Renteninformation keine garantierten Rentenleistungen einsehen, dann liegt es daran, dass in Deutschland die gesetzliche Rente nicht sicher garantiert ist.
WIE BEEINFLUSST DIE ENTGELTUMWANDLUNG IN DER DIREKTVERSICHERUNG IHRE ZUKÜNFTIGE RENTE AUS DER GESETZLICHEN RENTENVERSICHERUNG?
Die Entgeltumwandlung in der Direktversicherung wird oft als clevere Strategie zur Altersvorsorge angepriesen. Doch welche Auswirkungen hat sie tatsächlich auf Ihre gesetzlichen Rentenversicherungsleistungen?
Wenn Arbeitnehmer (w, m, d) einen Teil ihres Bruttogehalts in Beiträge zur Direktversicherung umwandeln, sinkt ihr beitragspflichtiges Einkommen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Das bedeutet: Weniger eingezahlte Beiträge und damit auch weniger Rentenpunkte.
- Sie wollen wissen, um wieviel Rentenpunkte und um wieviel Rente sich Ihre gesetzliche Rente reduziert, hier finden die die Antwort auf diese Frage.
Diese Reduktion kann langfristig zu geringeren Rentenansprüchen führen. Der kurzfristige Vorteil der Entgeltumwandlung – steuerliche Ersparnisse und weniger Sozialabgaben – wird somit durch die Einbußen bei den zukünftigen Rentenzahlungen relativiert. Aus diesem Grund sollten Sie immer eine Gegenüberstellung der beiden Altersvorsorge-Schichten (Schicht 1 / Schicht 2) vergleichen.
Für Arbeitnehmer bedeutet der Rechtsanspruch auf die Direktversicherung durch Entgeltumwandlung, dass: Während die Entgeltumwandlung sofort mehr Netto vom Brutto bringt, kann sie die nicht garantierte gesetzliche Rente im Alter schmälern. Es ist daher entscheidend, die persönliche Renteninformation der deutschen Rentenversicherung (Schicht 1) genau zu prüfen und zu vergleichen, welche Leistungen sicher garantiert sind und welche voraussichtlichen Rentenzahlungen im Ruhestand zu erwarten sind.
Erhalten Sie von der deutschen Rentenversicherung garantierte und höhere Renditen als durch die Direktversicherung, dann sollte man überlegen, ob man seinen Rechtsanspruch auf eine Betriebsrente nutzt. Deshalb ist eine sorgfältige Abwägung unerlässlich, um die finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten.
WELCHE AUSWIRKUNGEN UND FOLGEN HAT DIE DIREKTVERSICHERUNG DER ENTGELTUMWANDLUNG AUF DIE GESETZLICHE KRANKENVERSICHERUNG?
Die Entscheidung, einen Teil des Bruttogehalts in eine Direktversicherung umzuwandeln, hat nicht nur die aufgeführten Auswirkungen auf die Altersvorsorge der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern auch auf die gesetzliche Krankenversicherung. Indem Arbeitnehmer ihre Beitragsgrundlage für die Sozialversicherung reduzieren, können sich auch ihre Beiträge zur Krankenversicherung verringern. Dies könnte zu niedrigeren monatlichen Abzügen führen, was sofort mehr Nettoeinkommen bedeutet.
Jedoch sollten Arbeitnehmer berücksichtigen, dass weniger Beitragseinzahlungen auch zu niedrigeren Ansprüchen auf Krankengeld und anderen Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (Elterngeld) führen können. Daher ist es wichtig, bei der Entscheidung für die Entgeltumwandlung alle Aspekte der Sozialversicherung sorgfältig zu evaluieren, um langfristige Konsequenzen zu verstehen und zu managen.
WIE WIRKT SICH DIE BEITRAGSZAHLUNG AN DIE DIREKTVERSICHERUNG AUF DAS KRANKENTAGEGELD NACH 6 WOCHEN IM KRANKHEITSFALL AUF IHR ZU ERWARTENDES UND AKTUELLES NETTOEINKOMMEN AUS?
Haben Sie sich schon einmal überlegt, was passiert, wenn Sie plötzlich aufgrund einer längeren Krankheit, die länger als sechs Wochen dauert, kein Gehalt mehr erhalten? In Deutschland ist der Arbeitgeber grundsätzlich verpflichtet, bis zu sechs Wochen lang das vereinbarte Arbeitsentgelt zu zahlen (Entgeltfortzahlungsgesetz). Danach übernimmt die gesetzlichen Krankenkasse bis zu 70 Prozent des regelmäßig erzielten Bruttoarbeitsentgelts, jedoch höchstens bis zur Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung (im Jahr 2024 monatlich 5.175 Euro bzw. jährlich 62.100 Euro). Dies entspricht jedoch maximal 90 Prozent des letzten Nettoarbeitsentgelts.
Diese gesetzliche Regelung bedeutet bereits eine Versorgungslücke im Krankheitsfall für jeden Arbeitnehmer (w ,m ,d). Gehören Sie zu den Glücklichen, die über der genannten Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung verdienen, sollten Sie wissen: Im Fall einer Krankheit, die länger als sechs Wochen andauert, müssen Sie erhebliche finanzielle Einbußen im Vergleich zu Ihrem aktuellen Nettogehalt hinnehmen.
Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, sich frühzeitig über mögliche Absicherungen im Krankheitsfall Gedanken zu machen. Ein privates Krankentagegeld ab dem 43 Krankheitstag kann Ihnen helfen, finanzielle Risiken zu minimieren und Ihre Lebensqualität auch in diesen schwierigen Zeiten zu sichern.
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Der von Ihnen gewählte Beitrag zur Direktversicherung reduziert die im Rahmen der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenkasse Ihre Ansprüche des Krankentagegeldes im Krankheitsfall nach 6 Wochen.
KANN DIE DIREKTVERSICHERUNG DURCH ENTGELT AUSWIRKUNGEN AUF DAS KRANKENTAGEGELD DES ARBEITNEHMERS (W, M, D) HABEN?
Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer, der innerhalb der oben aufgeführten Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung verdient und zusätzlich eine Direktversicherung durch Entgeltumwandlung nutzt, mit einer weiteren Reduzierung seines ohnehin gekürzten Krankengeldes zu rechnen. Schon ohne die Nutzung der Direktversicherung besteht eine Versorgungslücke im Krankheitsfall. Doch durch die Entgeltumwandlung verschärft sich diese Problematik, da das Krankengeld auf Basis des reduzierten Bruttogehalts berechnet wird.
Für Arbeitnehmer bedeutet dies, dass der kurzfristige Vorteil einer sozialversicherungsbegünstigten Entgeltumwandlung in der Direktversicherung durch die langfristigen Einbußen im Krankheitsfall relativiert wird. Es ist daher entscheidend, diese Faktoren sorgfältig abzuwägen und eine umfassende Vorsorgestrategie zu entwickeln, um finanziellen Engpässen im Krankheitsfall auch ohne die Nutzung der Direktversicherung vorzubeugen.
HAT DIE ENTGELTUMWANDLUNG ÜBER DIE DIREKTVERSICHERUNG EINEN EINFLUSS AUF DAS ELTERNGELD?
Die Entscheidung, einen Teil des Bruttogehalts in eine Direktversicherung umzuwandeln, wirkt sich nicht nur auf die aufgezeigte Altersvorsorge aus der gesetzlichen Rentenversicherung und des Krankengeldes aus, sondern kann auch das Elterngeld beeinflussen. Das Elterngeld wird auf Basis des Nettoeinkommens berechnet. Da die Entgeltumwandlung das Bruttogehalt senkt, reduziert sich entsprechend das beitragspflichtige Einkommen, was wiederum das Nettoeinkommen beeinflusst.
Dies bedeutet konkret: Durch die Entgeltumwandlung kann das Elterngeld niedriger ausfallen, da es auf einem reduzierten Nettoeinkommen basiert. Während die Entgeltumwandlung kurzfristig steuerliche Vorteile und ein höheres Netto bringt, kann sie langfristig zu finanziellen Einbußen führen, wenn es um staatliche Leistungen wie das Elterngeld geht.
Allerdings wird durch die gesetzliche Änderung (Zweites Gesetz zur Änderung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes) seit dem 01. April 2024 das Elterngeldes (Basiselterngeld, Elterngeldplus und den Partnerschaftsbonus) sehr stark nach dem jeweiligen Familieneinkommen berechnet bzw. wird nicht mehr bezahlt.
Die Höhe des Elterngeldes hängt maßgeblich davon ab, wie viel Einkommen der betreuende Elternteil vor der Geburt des Kindes hatte und ob nach der Geburt Einkommen wegfällt. Eltern mit höheren Einkommen erhalten 65 Prozent, Eltern mit niedrigeren Einkommen bis zu 100 Prozent des Voreinkommens.
Je nach Einkommen beträgt das Basiselterngeld zwischen 300 Euro und 1.800 Euro im Monat, während das ElterngeldPlus zwischen 150 Euro und 900 Euro im Monat liegt. Das Mindestelterngeld erhalten alle, die nach der Geburt ihr Kind selbst betreuen und höchstens 32 Stunden in der Woche arbeiten (bei Kindern, die vor dem 1. September 2021 geboren wurden, höchstens 30 Stunden pro Woche). Dies gilt auch für Studierende, Hausfrauen oder Hausmänner und Eltern, die wegen der Betreuung älterer Kinder nicht gearbeitet haben.
Mehrkindfamilien mit kleinen Kindern profitieren vom sogenannten Geschwisterbonus: Sie erhalten einen Zuschlag von zehn Prozent des sonst zustehenden Elterngeldes, mindestens jedoch 75 Euro bei Basiselterngeld (37,50 Euro bei ElterngeldPlus). Bei Mehrlingsgeburten wird ein Mehrlingszuschlag von 300 Euro (150 Euro bei ElterngeldPlus) für jedes weitere neugeborene Kind gezahlt.
Das Elterngeld wird beim Bürgergeld, bei der Sozialhilfe und beim Kinderzuschlag vollständig als Einkommen angerechnet – dies betrifft auch den Mindestbetrag von 300 Euro. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Alle Elterngeldberechtigten, die Bürgergeld, Sozialhilfe oder Kinderzuschlag beziehen und vor der Geburt ihres Kindes beziehungsweise ihrer Mehrlingskinder erwerbstätig waren, erhalten einen Elterngeldfreibetrag. Dieser Freibetrag liegt je nach Verdienst bei höchstens 300 Euro, sodass bis zu dieser Höhe das Elterngeld zusätzlich zur Verfügung steht.
- Sie wollen jetzt Ihr Elterngeld berechnen und gleichzeitig Ihr reduziertes Bruttogehalt durch die Entgeltumwandlung mit der Direktversicherung berechnen, dann nutzen Sie jetzt den Elterngeld-Planer.
In der Regel haben Arbeitnehmer der MINT-Branche aufgrund der hohen Einkommensgrenzen keinen Nachteil bei dem Elterngeld durch die Nutzung der Direktversicherung durch Entgeltumwandlung. Oft erhält man dadurch den Vorteil, speziell wenn Sie nur knapp über der Bemessungsgrenze für das Elterngeld liegen, können Sie mit der Nutzung der Direktversicherung durch Entgeltumwandlung einen Rechtsanspruch auf das Elterngeld erwerben. Gehören Sie zu den Personen, die über ein Einkommen über 100.000 Euro verdienen und gleichzeitig Ihr Arbeitgeber nicht nur den Durchführungsweg der Direktversicherung für die Entgeltumwandlung anbietet, sondern keine Limitierung in der Betriebsrente vorschreibt, können Sie durch die Umwandlung in den Genuss der Entgeltumwandlung kommen.